Unter Qi Gong (alternativ auch Chi Kung) versteht man verschiedenste Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationsübungen zur Kultivierung der Lebensenergie. "Qi" oder manchmal auch "Chi" (nicht zu verwechseln mit dem "Chi" in Tai Chi) geschrieben bezeichnet dabei die vitale Lebensenergie, wie sie auch in der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) genutzt wird und "Gong" oder "Kung" (wie in "Gong Fu", "Kung Fu") kann mit Arbeit, Übung oder Können übersetzt werden. Es geht also um Übungen die das Qi beeinflussen, anregen und harmonisieren. Das Qi Gong ist ein Pfeiler in der TCM und die Voraussetzung für viele Anwendungsmethoden im Tai Chi Chuan (z.B. FaJin). Auch die Atmung spielt hier eine große Rolle und wird mit speziellen Übungen trainiert, auch im Hinblick auf die Kampfkunstanwendungen.
Nicht nur das Qi soll frei und ungehindert fließen. Auch die Bewegungen sollen ohne Stocken harmonisch durch den Körper fließen. Damit geht es auch darum alle Strukturen (Knochen, Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln, faszien, etc.) zu entspannen und funktionell miteinander zu verbinden. Das Qi Gong ist damit die Grundlage und Basis für das Tai Chi Chuan Training.

Dabei gibt es diverse allgemeine Übungssets (z.B. 18 Bewegungen Taiji-Qigong 1. Set, 18 Bewegungen Taiji-Qigong 2. Set, Meridian-Qi Gong, u.a.) sowie spezielle Qi Gong Übungen des Wu-Stils (5 Vorübungen, u.a.) und Einzelübungen mit und ohne Waffen.

Im  regulären Unterricht werden die 5 Vorübungen als Vorbereitung auf das Tai Chi trainiert, sowie die verschiedensten Grund- und Basisübugen, um ein grundlegendes Verständnis für die die Tai Chi Bewegungen zu erarbeiten. Desweiteren werden einzelne Qi Gong Übungen aus den Taiji-Qigong Sets und andere Qi Gong Übungen, wie zum Beispiel das Meridian-Qigong in den Unterricht der Vitalpunkte eingebaut.